Parodontitisbehandlung
Die Parodontitis ist eine chronische Entzündung des Zahnhalteapparates, ausgelöst durch Parodontitiskeime und durch Biofilm. Wird die Parodontitis nicht aufgehalten, schädigt sie langfristig den Kieferknochen und gefährdet den Halt der Zähne − sie gilt mittlerweile als die häufigste Ursache für Zahnverlust im Erwachsenenalter (bereits ab 20 Jahren!).
Darüber hinaus kann eine unbehandelte Parodontitis die Allgemeingesundheit beeinträchtigen: Nach aktueller Studienlage haben Diabetiker ein deutlich erhöhtes Risiko an Parodontitis zu erkranken, außerdem kann eine bestehende Parodontitis eine Diabetes negativ beeinflussen und zu einer Erhöhung des Blutzuckerspiegels führen (weitere Informationen »). Bei Schwangeren kann eine Parodontitis das Risiko für eine Frühgeburt und ein zu geringes Geburtsgewicht des Kindes erhöhen.
Parodontitisbehandlung in unserer Praxis:
Als chronische Erkrankung kann die Parodontitis nicht geheilt, aber langfristig aufgehalten werden. Hierfür setzen wir auf eine strukturierte Behandlung in mehreren Phasen:
Diagnostik / Beratung
Zunächst erfolgt eine ausführliche Untersuchung, bei der neben den akuten Symptomen auch (Vor-)Erkrankungen (z. B. Diabetes, Bluthochdruck) und Medikamenteneinnahme abgefragt werden. Wir messen die Zahnfleischtaschentiefen und erstellen bei Bedarf Röntgenaufnahmen. Anschließend besprechen wir mit Ihnen die Untersuchungsergebnisse und die möglichen Therapieansätze.
Vorbehandlung / Hygienephase
Die bakterielle Infektion sollte umgehend behandelt werden. Die Therapie beginnt mit der Hygienephase mit professioneller Zahnreinigung in unserer Praxis sowie Tipps zur Optimierung der häuslichen Mundhygiene.
Info: Auch wenn die Vorbehandlung von Krankenkassen und Versicherungen verlangt wird, da erfahrungsgemäß nur durch ein solches systematisches Vorgehen die Parodontitis erfolgreich behandelt werden kann, werden die Kosten in aller Regel nicht übernommen. Selbstverständlich erhalten Sie vorab Informationen zu der zu erwartenden Investitionshöhe.
Parodontitistherapie / Initialphase
In der nächsten Phase werden die Zahnfleischtaschen und Wurzeloberflächen gegebenenfalls unter örtlicher Betäubung gereinigt. Mit speziellen Instrumenten sowie auf Wunsch mit Ultraschall- und Ozonsystemen entfernen wir harte Beläge auf den Wurzeln (unter dem Zahnfleischrand) und glätten die Wurzeloberflächen. Ziel der Initialbehandlung ist die Entfernung der Keime, die die Erkrankung verursachen.
Nachsorge / Erhaltungstherapie
Nach der eigentlichen Parodontitisbehandlung ist eine regelmäßige, engmaschige Nachsorge unerlässlich, um den erreichten Gesundheitszustand beizubehalten. Dazu gehören Ihre gründliche Mundhygiene zu Hause und auf Ihr Erkrankungsrisiko abgestimmte Prophylaxemaßnahmen in unserer Praxis.
Bei Bedarf: Risikotests
Bei einer hartnäckigeren Form der Parodontitis ermitteln wir die entzündungsauslösenden Bakterien mithilfe eines mikrobiologischen Tests. Dies ermöglicht uns, die Therapie genau auf diese Bakterien abzustimmen und sie gezielt mit antibakteriellen Wirkstoffen zu entfernen.
Ergänzend zur geschlossenen Parodontitisbehandlung können auch chirurgische Maßnahmen empfehlenswert sein:
- Chirurgische Kronenverlängerung: Ist der Abstand zwischen Kronenrand und Kieferknochen zu gering, kann dies zur Reizung des Gewebes führen. Daher wird der Knochen um die Zahnwurzel minimal abgetragen und der Mindestabstand wiederhergestellt.
- Knochenaufbau im Frontzahnbereich „Socket Preservation“: Direkt nach einer Zahnentfernung wird das leere Knochenfach mit Knochenmaterial aufgefüllt und anschließend mit einer Kollagenkugel abgedeckt. Auf diese Weise wird ein Einwachsen des Zahnfleisches vermieden und die vorhandenen Strukturen werden erhalten – eine Voraussetzung für spätere ästhetische Zahnersatzergebnisse.
Weitere Informationen zur Parodontitisbehandlung finden Sie auch in unserer Infowelt.